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Geschichte

Geschichte des Marktes Aindling

Historische Zeichnung der Marktgemeinde Aindling

Zur Geschichte unserer Marktgemeinde

Die Geschichte des Marktes Aindling reicht weit ins Hochmittelalter zurück. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1033, als Kaiser Konrad II. (1024–1039) dem Freisinger Bischof Egilbert – dem Erzieher des jungen Königs – den „Königshof Enilingun“ (Aindling), gelegen in der Grafschaft des Grafen Udalschalk, mit allen Rechten und Zugehörigkeiten schenkte.

Die Kaiserurkunde

Diese bedeutende Urkunde ist der erste schriftliche Beleg für die Existenz Aindlings nach seiner Entstehung in der alamannisch-bajuwarischen Frühzeit des 6./7. Jahrhunderts. Sie liefert einen frühen Nachweis für die hochmittelalterliche Lechrainregion, die im Frühmittelalter zum sogenannten Augstgau zählte.

Damals bestand Aindling aus einer Kirche, einem Herrenhof, einigen Hofstellen und Hufen. Im Spätmittelalter entwickelte sich Aindling zu einem Wittelsbacher Amtssitz und zur Landschranne.

Vom Dorf zum Markt Aindling (1392–1479)

Zwei Ereignisse markieren den Übergang vom Dorf zum Markt: Der Teilungsvertrag von 1392 und die Verleihung des Marktrechts im Jahr 1479. Dazwischen erfolgte die eigentliche Gründung: die planmäßige Anlage des Marktplatzes mit Hofstätten und die Ansiedlung herzoglicher Eigenleute – also Unfreier oder Leibeigener.

Bereits im 15. Jahrhundert führte der Markt Aindling ein Wappen mit einem schwarzen Adlerfang auf silbernem Grund. Aindling erhielt die Rechte und Verfassung eines „gefreiten Marktes“.

Bedeutende geschichtliche Ereignisse

Ein besonders einschneidendes Ereignis waren die Einfälle der Schweden im Dreißigjährigen Krieg. Die Aindlinger Bevölkerung setzte sich zur Wehr; viele flohen in die umliegenden Wälder. Aindling wurde geplündert. Allein im Jahr 1632 starben 45 Menschen an den Folgen des Krieges.

1633 kam ein noch größerer Feind – der Schwarze Tod. In diesem Jahr verzeichnete man 53 Todesopfer. In den folgenden vier Jahren fielen insgesamt 172 Menschen der Seuche zum Opfer.

Ein weiteres bedeutendes Ereignis war der große Karfreitagsbrand am 11. April 1800. Insgesamt brannten 44 Häuser ab. Das Feuer brach vormittags um 10:45 Uhr beim Oberbräu aus. Durch Strohdächer und alte Fachwerkbauten sowie einen starken Südwestwind breitete sich das Feuer rasant aus. Am Abend lagen 40 Firste in Schutt und Asche; nur vier Anwesen wurden nur teilweise zerstört.

Wirtschaft und Gewerbe

Die Wirtschaft des Marktes wurde seit jeher durch Landwirtschaft (Ackerbürger) und das in Zünften organisierte Handwerk geprägt. Um 1700 gab es 65 verschiedene Gewerbe und Gerechtigkeiten. Zwei Drittel der Bevölkerung waren im Gewerbe tätig.

Vereine

Die privilegierte Schützengesellschaft wurde 1695 gegründet. 1872 folgte die Freiwillige Feuerwehr Aindling. 1892 entstand die Liedertafel Aindling, 1906 schloss sich der Katholische Burschenverein an. Der TSV Aindling wurde 1946 – nach den Jahren des Nationalsozialismus – ins Leben gerufen.

Pfarrei und Kirche

Die Pfarrei und die Kirche St. Martin sind seit 1033 urkundlich belegbar. Seit dem 12. Jahrhundert besaßen die Wittelsbacher das Kirchenvogteirecht und das Patronatsrecht. Sie bestimmten den jeweiligen Pfarrer, der vom Bischof von Augsburg ernannt und eingesetzt wurde.

Die Kirche St. Martin veränderte im Laufe der Jahrhunderte ihr Erscheinungsbild. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde die ursprünglich romanisch-gotische Kirche barockisiert. 1895 wurde der Beschluss zum Neubau im neugotischen Stil gefasst; 1901 war der Bau vollendet.

Schulgeschichte

Die erste Schule in Aindling wurde im Jahr 1506 errichtet und ist urkundlich belegt. Der erste Schulhausneubau auf dem Kirchberg stammt aus den Jahren 1835/1836, ein weiterer von 1903/1904 in der Wagnergasse. Weitere Schulbauten folgten in den Jahren 1957/1958 und 1965.

Die Hauptschule wurde zwischen 1972 und 1978 errichtet.

Aindling im 19. und 20. Jahrhundert

Die Verfassungsreformen im Kurfürstentum und Königreich Bayern führten auch bei Städten und Märkten zu Änderungen. 1808 wurde die alte Magistratsverfassung aufgehoben, und Aindling sank 1833 auf die Stufe einer Ruralgemeinde herab. Die Umstrukturierungen endeten 1848. Danach erlebte das Gewerbe einen erneuten Aufschwung.

Am 19. März 1900 gründeten 14 Aindlinger Bürger die Raiffeisengenossenschaft Aindling.

1906 konnte die Gemeinde ihre Infrastruktur entscheidend verbessern: Bau eines Distriktkrankenhauses, Einrichtung einer Kinderbewahranstalt, Gründung einer Sparkasse sowie die Elektrifizierung (1912–1922).

Ein weiterer Meilenstein war nach der Schließung des Kreiskrankenhauses Aindling im Jahr 1991 die Errichtung eines Seniorenheimes mit „Betreutem Wohnen“.

Mit dem Anschluss an die Erdgasversorgung im Jahr 2001 wurde ein weiterer Schritt zur strukturellen Modernisierung vollzogen.

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